Freiwillige Feuerwehr Stumsdorf - seit 1933

Sicherheitsratschläge für die Advents- und Weihnachtszeit

Jedes Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit ereignen sich zahlreiche Brände von Adventskränzen, -gestecken und Weihnachtsbäumen. Brandursache in fast allen Fällen: unsachgemäßer oder leichtsinniger Umgang mit brennenden Wachskerzen. Kann ein Entstehungsbrand nicht beim allerersten Versuch gelöscht werden - Raum verlassen - Türen schließen und die Feuerwehr (Notruf 112) alarmieren.

Sicherheitsmaßnahmen

Kleinlöschgeräte

  • Einen gefüllten Wassereimer und einen Scheuerlappen, eine Gießkanne oder eine Blumenspritze in greifbarer Nähe bereitstellen.

Kerzen

  • Brennende Kerzen immer beaufsichtigen und vor Zugluft schützen.
  • Brennende Kerzen nie alleine lassen - insbesondere nicht mit kleinen Kindern, auch nicht nur eine Minute.
  • Keine Wunderkerzen verwenden (auch der Umwelt zuliebe).
  • Kerzen nie vollständig herunterbrennen lassen, sondern frühzeitig gegen neue Kerzen austauschen.

Adventskränze und -gestecke

  • Aufstellen in ausreichendem Abstand zu brennbaren Gegenständen.
  • Auf eine feuerbeständige Unterlage legen, z.B. Blech oder Porzellanteller.

Weihnachtsbäume

  • Ihren Weihnachtsbaum standsicher aufstellen und gegen Umkippen sichern.
  • Den Baum regelmäßig mit Wasser versorgen, um ein Austrocknen zu verhindern oder zu verzögern.
  • Aufstellungsort so wählen, dass ausreichender Abstand zu anderen brennbaren Gegenständen, z.B. Vorhänge, Teppiche und Möbel eingehalten werden kann.
  • Wir empfehlen die Verwendung von elektrischen Kerzen und Lichtern mit VDE-Zeichen anstelle von Wachskerzen.
  • Wachskerzen sollen sicher befestigt werden.
  • Nur nichttropfende Kerzen verwenden.
  • Auf genügenden Höhen- und Seitenabstand der Kerzen zu anderen brennbaren Materialien achten.
  • Trockene Zweige und trockene Bäume entfernen, sie verbrennen explosionsartig!
  • Für die Entsorgung empfehlen wir Ihnen das alljährliche Weihnachtsbaumverbennen unserer Feuerwehr.

Die Gefahrenquelle Weihnachtsbaum

Immer wieder überraschen Meldungen in der Advents- und Weihnachtszeit über Brände, deren Ausgangspunkt der Weihnachtsbaum oder der Adventskranz war. Unverständnis macht sich breit.

  • War da keine Möglichkeit, diesen Brand zu verhindem?
  • Warum breitete sich der Brand so schnell aus?
  • Gibt es keine Möglichkeit, den Weihnachtsbaum einfach schwerentflammbar  zu machen?

Rund 400.000 Nadeln hat die "Standardausführung" eines Weihnachtsbaumes, eine Fichte von 2,20 Meter Höhe. Die Nadeln, nicht die Zweige und der Stamm, stellen im wesentlichen die gefährliche Brandlast des Baumes dar. 400.000 Einzelelemente von brennbarem Stoff, die sich im Abstand von nur wenigen Millimetern befinden.

Schneidet man eine Nadel auf und legt sie unters Mikroskop, so erkennt man, dass das Innere der Nadel aus winzigen Harznestern, aus Harzseen besteht. Pflanzliches Gewebe umschließt diese Harzseen. Gewebe, dessen Festigkeit sich mit dem Feuchtigkeitsgehalt erhöht und am ungeschlagenen Baum nahezu die Brandschutzklasse  schwerentflammbar  erreicht.

Geschlagen werden Weihnachtsbäume Ende November. Über 2-3 Wochen lang erhalten die Nadeln dann keine Feuchtigkeit mehr, dörren aus und werden zunehmend brennbarer. Werden diese Harzseen im Inneren einer Nadel (z.B. durch eine Kerzenflamme) erhitzt, so beginnt das Harz sich zu verflüssigen und im weiteren zu verdampfen. Der brennbare Dampf baut einen derart hohen Druck auf, dass das umschließende pflanzliche Gewebe wie bei einer Explosion auseinandergerissen wird. Je trockener der Baum, desto früher setzt dieser Vorgang ein. Der sich bildende Dampfdruck kann so stark ansteigen, dass durch die Explosion Luftmassen verdrängt und unmittelbar in der Nachbarschaft stehende Kerzen buchstäblich ausgeblasen werden.

Der Harzdampf, der freigesetzt wird, verbrennt schlagartig und löst eine Kettenreaktion aus. Flammen springen dann von Nadel zu Nadel. Lametta wird abgefackelt. Kugeln fallen herunter. Noch aufrecht stehende Kerzen geben ihre Standfestigkeit unter der entstehenden Erwärmung auf, werden nun auch zu "Brandstiftern". Innerhalb weniger Sekunden steht der ganze Baum in Flammen. Geschenkkartons und -papier, Vorhänge und andere brennbare Materialien werden von den Flammen erfasst. Irgendwann wird der Baum durch den unterschiedlichen Abbrand kopflastig, stürzt um, und setzt die Brandausbreitung fort.

Während die Familie im Esszimmer gemütlich beisammen sitzt, platzen im Wohnzimmer die Fenster. Das Inferno kann nun nicht mehr mit nur einem Eimer Wasser verhindert werden.

Gedanken kommen auf:

  • Hätte man elektrische Weihnachtskerzen benutzt
  • Hätte man den Baum nicht so nah ans Fenster in die Ecke gestellt
  • Hätte man ihn festgebunden
  • Hätte man den Baum mit Wasser versorgt
  • Hätte man ihn eingesprüht
  • Hätte man ihn nicht unbeaufsichtigt gelassen
  • Hätte man Rauchmelder installiert
  • Hätte man!

Um die Gefahr zu nochmals zu verdeutlichen, zeigen wir Ihnen hier ein Video der Feuerwehr Berlin, was die Gefahren in der Adventszeit aufzeigt.

Hinweis zum Video

In dem oben gezeigten Video simuliert die Berliner Feuerwehr, anlässlich einer Advents-Pressekonferenz, die Ausbreitung eines Zimmerbrandes. In diesem Fall, ausgelöst durch einen in Brand geratenen Adventskranz.

Anhand dieser Bilder, können Sie die rasche Ausbreitung eines kleinen Adventskranzbrandes nachvollziehen.

Die Rechte an diesen Bildern liegen bei der Feuerwehr Berlin.

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